Aktuelle Gitarren & Gear

Im Laufe der Zeit hat sich ein Gitarrenquartett gebildet. Entsprechend wurde auch das Equipment erweitert. Diese Seite bietet Euch einen Überblick über meine derzeitigen "Spielsachen". Wer es genauer wissen will, findet Zusammenfassungen der Specs meiner Gitarren. Am Schluss noch ein kleines Fotoalbum mit Schnappschüssen der letzten Jahre. Klickt einfach die Fotos an!

Fotos: Autor

Für alle Stromgitarren-Nerds ein paar specs meiner Klampfen

Fotos: Carl Frederic Boxberger

Ibanez RBM 10 ("die Wilde")

Hersteller                 CORT (Südkorea)

Baujahr                    1995

Bünde                       22

Bundtyp                   medium

Griffbrett                  Palisander (Rosewood)

Inlays                       pearl dots

Hals                           Ahorn (Maple), einteilig, geschraubt

Halsquerschnitt     flaches D

Korpus                    „Zeder“ * geölt (stained oil), einteilig;                                Double Cut Style

Halstyp                    RBM ("Reb Beach Model"), geschraubt

Kopfplatte               Ahorn mit Saitenniederhalter

Mensur                    648 mm

Sattel                        Ibanez Top Lock III (3 Klemmböckchen)

Mechaniken           Gotoh; Fender-Typ (sechs geschlossene Mechaniken links in Reihe)

Steg/Vibrato           Lo TRS Trem (Floyd Rose Lizens) mit Eindreharm

Saiten                       D`Addario EXL (007", 009", 011", 020", 030", 038")

Tonabnehmer        Hals IBZ SB10 Doppelklingen-single coil

                                  Mitte IBZ SB10 Doppelklingen-single coil

                                  Steg IBZ HB10 splitbarer Humbucker mit Stabmagneten

Elektronik               passiv

Schaltung               5-Weg-Klingenschalter (4 Ebenen)

                                 On/On-Knebelschalter zum Splitten des Humbucker (coil-tap toggle-switch)

Lautstärkeregler  Linear, 500 KW

Hardware            “Gold”

Schlagbrett          Kunststoff im Gold-Look

 

The Ibanez RBM10 is an RBM series (also known as Voyager series) guitar model introduced in 1994. It is a signature model of Reb Beach, best known for his work in the melodic rock band Winger.

 

*So ziemlich alles, was man an Zedernholzprodukten kauft, ist eigentlich gar nicht aus Zedernholz.  Meist stammt es vom Riesen-Lebensbaum (lat. Thuja plicata), ein Zypressengewächs, auch als „(Western) Red Cedar“ bekannt. Ausgesuchte Thujahölzer werden im Saiteninstrumentenbau verwendet. So auch hier.

YAMAHA TRBX 174 EW NT ("das Arbeitstier")

Hersteller                Yamaha (Japan)

Typ                            viersaitiger Longscale-Bass

Korpus                      Erle

Decke                        Mango

Hals und                   Ahorn (Maple), einteilig, geschraubt,

Kopfplatte                mit Saitenniederhalter

Griffbrett                  Ostindischer Palisander (Sonokeling)

Griffbrettradius       10 Zoll (254 mm)

Saitenabstand         19 mm

Inlay                          Perloid-Punkte, weiß

Bünde                        24 medium (zwei Oktaven)

Mensur                      863,6 mm (Long Scale)

Saiten                        Ernie Ball Slinky Flatwound  Strings

                                    45/65/85/105                         

Sattel                         Kunststoff (Urea), 40 mm

Tonabnehmer          Jazz + Precision, Keramik SingleCoil (Steg);

                                    Keramik Split-Single-Coil (Hals)

Regler                        2 Lautstärke, 1 Überblendpoti (Neck Volume, Bridge Volume, Master Tone)

Elektronik                 passiv

Mechaniken             Yamaha geschlossen, Chrom

Steg                            Yamaha Vintage Chrom; kompensierte Stegeinlage

Farbe/Lackierung   Natur/Transparent Hochglanz; Hals seidenmatt (Satin Polyurethane)

Preis                           249 € (Zoundhouse, 06.03. 2020)

CORT CLASSIC ROCK 300 ("Die elegante")

Hersteller                         CORT (Indonesien)

Baujahr                            2020

Korpus                              Mahagoni

Design                               Single Cut (Les Paul-Style)

Binding                             cremefarben

Decke                                Ahorn gewölbt (massiv 1,5 cm)

Hals                                   Mahagoni

Halstyp                             eingeleimt

Lackierung                      Satin Vintage Burst

Mensur                             629 mm

Bünde                               22 / 2,7 mm

Bundtyp                           medium

Inlays                               Block

Sattel                                Nubone (Graph-Tech), 43 mm

Griffbrett                         Jatoba (Hymenaea courbaril,

                                           Fabaceae-Caessalpinioideae)

Griffbrettradius             12 Zoll (305 mm)

Kopfplatte                       Mahagoni, angeschäftet, ohne Saitenniederhalter

Mechaniken                    je 3 Vintage-Mechaniken rechts und links der Kopfplatte

Steg                                  Tune-O-Matic

Saitenhalter                   Stop Tailpiece

Hardware                       Nickel

Tonabnehmer                Hals/Steg: EMG Retro Active Fat55 Humbucker

Elektronik                       aktiv (9V Batterie)

Schalter                           3-Weg-Knebelschalter zur Anwahl der Tonabnehmer

Lautstärkeregler           2

Tonregler                         2

Saiten                               D`Addario EXL (8.5-39)

Preis                                 339 € (Zoundhouse, 2. Hand, 03.05.2021)

Fotos: Frederic Boxberger

Danelectro 56 Vintage Baritone Dark Aqua     ("Die Blaue")

Hersteller                         Danelectro (USA)

Baujahr                             2022

Rahmen / Mittelblock:    Pappel

Design                                Single Cut (Thin Line-Style)

Decke und Boden           Masonit, mit f-Loch

Lackierung                       Dark Aqua

Kopfplatte                         Dolphin, ohne Saitenniederhalter

Hals                                    Ahorn

Halsquerschnitt              classic C

Halstyp                              geschraubt

Griffbrett                           Pau Ferro ("Eisenholz")*

Griffbrettradius               14 Zoll (305 mm)

Inlays                                pearl dots

Mensur                              756 mm

Bünde                                24 (zwei Oktaven)

Bundtyp                            medium

Sattel                                 Aluminium

Mechaniken                     Kluson Style (geschlossen)

Steg                                    kompensierte Stegeinlage

Tonabnehmer                  2 High Output Lipstick Single Coil; Elektronik: passiv              

Schalter                            3-Weg-Knebelschalter

Lautstärkeregler            1 Master Volume

Tonregler                          1 Master Tone

Schlagbrett                      Kunststoff, transparent

Saiten                                Pyramid .013'' - .062'' (013/017/026w/036/046/062)

Preis                                  521 € (Zoundhouse, 2022)

 

*Pau Ferro (Machaerium scleroxylon) wird als ein alternatives Tonholz im Instrumentenbau verwendet, seit die Einfuhrbestimmungen für Palisander 2017 verschärft wurden. Pau Ferro ist mit seiner glatten Oberfläche und seinen klanglichen Eigenschaften dem Palisander sehr ähnlich, aber etwas heller und auch härter. Pau Ferro liefert "ein Höhenklangbild, das in etwa zwischen Ebenholz und Rio-Palisander liegt, was sich klanglich besonders gut bei Bässen macht" (André Waldenmaier, Gitarre und Bass 30.01.2021).

Gitarrenanatomie

Jede Gitarre hat einen Hals - und dieser hat in der Regel eine Kopfplatte (Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel). Auf der Kopfplatte sind die Stimmmechaniken befestigt, an denen wieder-um die Saitenenden aufgewickelt werden. Auf den Hals ist das Griffbrett aufgeleimt (oder die Bundstäbchen sind direkt in das Holz des Halses eingelassen).

Und der Hals? Sitzt natürlich auf dem Korpus, so wie das bei uns auch sein sollte. Nur ist der Hals einer Gitarre nicht so biegsam und wendig wie unserer, im Gegenteil. Um seiner Funktion ge-recht zu werden, muss er bombenfest mit dem Korpus verbunden sein. Da darf nichts wackeln oder sich verwinden.

 

Am simpelsten sind Hals und Korpus bei der Danelectro zusam-mengefügt. Ein paar Schrauben (daran hat man nicht gespart) fixieren den Hals aus Ahorn auf dem massiven Mittelblock aus Pappelholz. Eine Aussparung im Korpus (Halstasche) nimmt den Hals auf. Auf einen ergonomischen Hals-Korpus-Übergang hat der Hersteller verzichtet. Der kantige rechte Winkel ist das kostensparende Maß der Dinge. Lediglich das Cutaway erlaubt der Greifhand einen leidlich freien Zugang zu den höchsten Lagen. Aber in den oberen Registern treibt man sich auf einer Baritongitarre eh nur selten herum...

Etwas aufwändiger kommt die Verbindung zwi-schen Ahornhals und Erlekorpus beim Yamaha-Bass daher. Der Hals findet in einer passgenauen Halstasche spielfreie Aufnahme. Zwar verwenden die Japaner nur vier Schrauben, die jedoch wer-den durch ein solides Konterblech geführt (so, wie es Leo Fender bei seinen Gitarren und Bässen vorexerziert hat).

Eine besonders ergonomische Gestaltung dieses Bereichs findet man hier ebenfalls nicht. Lediglich die Ecken sind etwas mehr gerundet. Allerdings gewähren die beiden großzügig geschnittenen Cut-aways problemlosen Zugriff auf die letzten Bünde.

Ganz anders die japanische, in Südkorea gefer-tigte Ibanez: Der einteilige Thuja-Korpus und der Ahornhals werden nach allen Regeln der Gitar-renbaukunst zu einer Einheit zusammengefügt. Der Hals-Korpus-Übergang ist weich abgegli-chen, die vier Halteschrauben werden an Stelle einer Metallplatte durch in das Holz versenkte Hülsen gekontert. Elegant gelöst! Kein Grat, kein Vorsprung, keine Kante bremst die dahinflitzende Greifhand! Die weit gespreizten Cutaways erlau-ben  Fingerakrobatik bis zum letzten Bund. Die  fast 30 Jahre alte Ibanez wirkt wesentlich jünger als manch aktuelle low-budget-Gitarre. An solchen Details erkennt man das nach den Vorgaben Reb Beach's gebaute  Signature Model.

Einen anderen Weg gehen die indonesischen Gi-tarrenbauer bei CORT. Dem Vorbild von Gibson folgend wird der Hals in die Halstasche eingeleimt - ganz ohne Schrauben oder andere metallische Zutaten. So ergibt sich ein ähnlich gerundeter und  handschmeichlerischer Hals-Korpus-Übergang wie bei der Ibanez.

Ein Blick unter die Motorhaube

Elektrische Gitarren erkennt man unschwer daran, dass sie mit Schal-tern, Reglerknöpfen und Klinkenbuchsen ausgestattet sind. Ihr charak-teristischer Sound entsteht, indem das durch die Saitenschwingung generierte akustische Signal in ein elektrisches umgewandelt und über ein Kabel bzw. Sender an einen Verstärker weitergeleitet wird, der es per Lautsprecher als akustisches Endprodukt an unsere Ohren schickt.

 

Doch wo findet die geheimnisvolle Transformation der Schallwellen in elektrische Signale statt? Von außen sieht man lediglich die Tonabneh-mer bzw. deren Magnete. Die elektrischen Eingeweide der Gitarre blei-ben in der Regel verborgen. Um der Sache auf die Spur zu kommen, müssen wir uns die Rückseite des Instruments ansehen. Dort finden wir je nach Bauart ein oder mehrere mit dem Korpus verschraubte Deckel. Schauen wir mal unter die Motorhauben meiner Gitarren, indem wir die Bilder anklicken:

 

jetzt kommt verstärkung!

Wenden wir uns nun dem Ende des Signalweges zu, der Verstärker-Lautsprecher-Einheit. Hier wird das von der Gitarre kommende, schwache elektrische Signal verstärkt und wieder in hörbare Schallwellen zurückverwandelt.

Klickt einfach auf die Fotos.

Ein verstärker - Viele Gitarrensounds

Hartke HD 15:  Für Bass und Bariton

Artec A15 C:  Verstärkung für die Akustische

was man sonst noch so braucht...

Kabellos glücklich

Frank Zappa war der erste Gitarrist, den ich live auf der Bühne ohne Verstärkerkabel spielen sah. Die Technik war in den 80ern noch teuer, unausgereift und der Sender so groß, dass man ihn in einer Tasche am Gürtel oder am Gitarrengurt tragen musste.

Heute sind Sender und Empfänger nicht größer als ein moderner Autoschlüssel: reinstecken, einschalten, los geht´'s! Kein Kabelsalat mehr um die Beine. Irrwische wie Angus Young (AC/DC) dürften ganz besonders von der neuen Technik profitiert haben, denn die Bewegungsfreiheit auf der Bühne nimmt enorm zu: bei freier Sicht zum Verstärker beträgt die Reichweite gut und gerne 30 Meter. Auf der Terrasse sitzend spielen und den Amp im Wohnzimmer ansteuern: kein Problem. Selbst zwei dicke Altbauwände hemmen den Spielfluss nicht sonderlich. Das funktioniert sogar, wenn Effektpedale vorgeschaltet sind.

Cry Baby Wah-Wah

Die Funktion eines so eminent wichtigen Effektge-rätes sollte man als Gitarrist*in kennen. Da ich technischer Laie bin, lasse ich Fachleute für mich sprechen:

"Der Wah-Wah-Effekt ist im Prinzip ein Equalizer, also eine Klangregelung. Allerdings wird hier nicht ein einzelnes Frequenzband in der Lautstärke ver-ändert, wie bei einem Bässe- oder Höhenregler, sondern der Frequenzbereich selbst durch die Be-tätigung einer fußbedienbaren Wippe variiert.

Dazu wird das Gitarrensignal durch einen ver-schiebbaren Bandpassfilter geschickt, der nur ein enges Frequenzband durchlässt und die höheren und tieferen Anteile herausfiltert. Mit dem Pedal be-stimmt der Gitarrist also die Einsatzfrequenz des Bandpassfilters und generiert den Effekt des Wah-Wah-Pedals, der so klingt wie er heißt: Wah Wah!

So [kann] man eine Gitarre sprechen, flüstern, weinen, hauchen und schreien lassen. Dazu werden die gespielten Töne mit der Wippe quasi vokal artikuliert."

Zitiert aus https://www.gitarrebass.de/thema/wah-wah/

 

So, damit wäre das geklärt. Haben doch alle verstanden, oder?

Im Prinzip könnte man das Wah in den Korpus einer Gitarre einbauen. Der Regler wäre dann ein Poti wie für die Lautstärke- und Tonregelung. Da E-Gitarrist*innen eh schon genug Schalter, Knöpfe und Hebel zu bedienen haben und nebenbei mit den Fingern auch noch den Saiten Geräusche entlocken müssen, die dem Mindestanspruch an ästhetischer Klangentfaltung genügen sollten, packte man die Technik in ein fußliches Pedal. Da der Mensch nicht wie seine affigen Vettern mit Greiffüßen gesegnet ist, übernimmt an Stelle eines Drehknopfes eine Zahnstange die Regelung. Um bei der Rückwärtsbe-wegung der Wippe in die Ausgangsposition Kraft zu sparen, habe ich eine geeignete Stahlfeder einge-baut, welche die Wippe in die Heel-Down-Position zurückdrückt (Dank an Frau Werner von der Dresdner Firma Technische Federn M. Käubler!).

Der Jammerhaken (Vibrato-Hebel)

Ein weiteres, für zahlreiche Gitarrist*innen unverzichtbares Utensil ist der so genannte "Jammerhaken". Für Saitenkünstler wie Jeff Beck (RIP) oder Ritchie Blackmore ist bzw. war das prägnante Accessoire von soundprägender Bedeutung. Fender schraubt es serienmäßig auf seine Stratocaster-Modelle. Der Firmengründer nannte es "Tremolo-Hebel". Doch hier irrte der geniale Leo. Als Tremolo bezeichnet man die periodische Schwankung der Lautstärke, also eine Modulation der Amplitude. Mit dem Jammerha-ken moduliert man jedoch die Tonhöhe, also die Frequenz - und das nennt man Vibrato.

ein kapitel für sich: das floyd Rose ("freudlos") vibratosystem

Neben dem Vibrato aus dem Hause Fender existieren noch einige weitere Varianten von Vibratosys-temen für E-Gitarren: z.B. das Bigsby, das Wilkinson Vibrato, das Kahler Vibrato, Das Sung Vibrato, das Dual Fulcrum Vibrato, das Vibrola, das Vega Trem, das Descendant Trem von Swope, das Duesenberg Radiator Tremolo, das Ibanez Double Locking Vibrato sowie ein besonders komplexes von Floyd Rose. Letzteres ist auch auf meiner Ibanez montiert (genauer gesagt ein Lizenznachbau). Seine besondere Konstruktion erlaubt die Modulation der Tonhöhe sowohl nach unten bis zur Erschlaffung der Saiten ("divebomb") als auch nach oben. Erkauft wird dieser enorme Spielraum durch die komplizierte Konstruktion und eine Un-menge an Einzelteilen, wie auf dieser Grafik zu sehen ist:

Nützliches und Notwendiges

Der Autor "on the road"

Der Vortrag an der Possendorfer Mühle wurde aufgezeichnet. Leider ist die Tonqualität nicht berau-schend. Wer 'reinhören möchte: https://www.facebook.com/onkelsvenoffical/videos/283350443075224/?vh=e

Mit dem letzten Foto sind wir wieder im Garten angekommen. Es wird Zeit, mal in die Bücherecke zu schauen...